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Ein Karl Valentin-Abend mit Wolfram Berger, Oskar Aichinger
und dem Team des Kabinetttheaters.


Auf der einen Seite Wolfram Berger, dessen verschiedenste Valentin-Abende seit 40 Jahren legendär sind, auf der anderen Seite Oskar Aichinger, dem vielseitigen Musiker am Klavier Zwischen den beiden der Kabinetttheater-Flügel, der zu einem Teil der Bühne wird.

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Schauspiel: Wolfram Berger
Musik: Oskar Aichinger
Spiel: Walter Kukla, Michaela Mahrhauser
Hospitanz/Spiel: Alban Beqiraj
Regie: Thomas Reichert
Assistenz: Dinah Pannos
Bühnenbild: Patrick Breiler, Harald Leibinger, Julia Reichert
Kostüm: Burgis Paier
Technik: Nicolai Maierhofer

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* Kurzer Rede langer Sinn. Texte von und über Karl Valentin.
Hrsg. v. Helmut Bachmaier, Verlag Piper, München 1990.

 

Aufführungsrechte: Bühnen- und Musikverlag Hans Pero, Wien.

www.kabinetttheater.at

 


 

Presse:


Kleine Zeitung 28.07.2013

Valentins Panoptikum genial gedeutet

Wolfram Berger und das Kabinetttheater zelebrierten bei "La Strada" Karl Valentin.

GRAZ. Wolfram Bergers Valentin-Programm hat Kultstatus. Julia Reicherts Kabinetttheater ist Garant für literarische Bühnenadaptionen auf höchstem Niveau. Und Christian Bakanic kennt man als grandiosen Akkordeonisten von Trio Infernal, Folksmilch oder Mala Junta.

Wenn solche Künstler unter dem Motto "Kurzer Rede langer Sinn" eine Karl Valentin-Hommage "im Panoptikum der bewegten Sachen" gestalten, dann erwartet man Großes. Und wird nicht enttäuscht.

Natürlich wird bei Berger weder imitiert noch rezitiert. Er sinniert, philosophiert und "dischkuriert" als ob ihm die Texte grad selbst eingefallen wären. Mit soviel Witz und Originalität, dass der (gefürchtete) Vergleich mit Valentins Darstellung sich niemals aufdrängt. Zugleich mit soviel Kenntnis von dessen schräger Sicht auf die Dinge, dass hinter der oberflächlichen Komik, die manchmal ins fast Kasperlhafte (im besten Sinne) geht, der Valentin'sche Tiefsinn hervorleuchtet. Das Publikum darf sich also am "Winterzahnstocher" und dem "Elektrischen Nasenbohrer" ebenso erfreuen, wie an der pseudo-geistreichen und worthülsenreichen Vereinsrede an die "Gästinnen und Gäste" oder am Traum vom Weltuntergang, die Valentin als Vertreter von Dekonstruktion und konkreter Poesie zeigen, lange bevor es die Begriffe gab.

Das Kabinetttheaterteam unter der Regie von Thomas Reichert hatte sich zum Ziel gesetzt, Valentins metaphernreiche Sprache umzusetzen, ohne sie zu illustrieren. Das gelang mit einem lustvollen Ambiente aus Klappmaulpuppen, reitendem Teufel, flatterndem Engel, sich begattenden Löwen, einer kämmenden und harfenden Loreley, in eine Gletscherspalte stürzenden Ausflüglern und anderen Schrägheiten. "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen", konstatierte Karl Valentin so treffend. So kann nur wiederholt werden: Wolfram Berger, das Kabinetttheater und Christian Bakanic sind wirklich so genial. Wie eh schon alle gesagt haben. Und daher leider auch ausverkauft. EVA SCHULZ

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Man braucht sehr lange, um jung zu bleiben (Picasso)

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